Sachs Optima 50
Vorwort
Mit der Optima 50 wollte die nun unter Sachs bzw. Sachs-Bikes firmierende Zweiradschmiede wieder zeigen, dass man in der Lage ist
gute und robuste Mopeds herzustellen.
Zwar gab es vor der Jahrtausendwende auch schon eine Hercules Optima 50, jedoch mussten diesmal andere Anforderungen erfüllt werden, die im neuen Jahrtausend aufgestellt wurden. So stand der Konzern in einem Preiskampf
zur ausländischen Kokurrenz, die Motoren mussten nach der Stilllegung der eigenen Motorenproduktion in Schweinfurt "extern" gefertigt werden
und auch die Bundesrepublik machte neue Abgasnormen und Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Ob diese Anforderungen vernünftig umgesetzt werden konnten, zeigt dieser Artikel durch einen Erfahrungsbericht...
Technische Fakten
Da die Sachs bzw. genauer Sachs-Bikes Optima 50 von 2001 bis 2004 gebaut wurde, haben nur die Fahrzeuge vor dem 01.01.2002 eine 50 km/h Zulassung, da die EU eine 50 km/h Regelung von 1995 kippte. Der einzige technische Unterschied zwischen den beiden Höchstgeschwindigkeiten dürfte die Anzahl der Zähne am Kettenrad sein. So hatte die 50 km/h Version ein 44er Ritzel und die 45 km/h Version ein 47er Ritzel.
Antriebsmaschine |
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Hersteller | Fichtel & Sachs AG |
Identifizierungsmerkmal | SACHS 505/2DY |
Hubraum | 49,9 cm3 |
Leistung | 2,2 kW bei 6000 min-1 |
Höchstgeschwindigkeit bis 01.01.2002 |
50 km/h |
Höchstgeschwindigkeit ab 01.01.2002 |
45 km/h |
Standgeräusch (Motordrehzahl) |
76 dB (A) 3000 min-1 |
Fahrgeräusch | 71 db (A) |
Vergaser |
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Hersteller | Fritz Hintermayr GmbH |
Identifizierungsmerkmal | BING 85/12/126 |
Hauptdüse | 70 |
Gewichte |
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Leermasse | 54 kg |
Zulässiges Gesamtgewicht | 160 kg |
Übersetzung / |
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Kettenritzel | 11 Zähne |
Kettenrad bis 01.01.2002 |
44 Zähne |
Kettenrad ab 01.01.2002 | 47 Zähne |
Felgengröße vorn und hinten |
2 1/2 x 17 |
Bei diesen technischen Daten ist zu beachten, dass frühere Versionen der Optima 50 auch wahlweise mit einer 68er und 72er Hauptdüse ausgestattet werden konnten. Des Weiteren haben die letzten Modelle in der ABE die Abgasnorm ER 97/24/EG Kap. 5 eingetragen. Es gab also je nach Baujahr minimal Unterschiede. Die obigen Daten beziehen sich daher grundsätzlich nur auf die Sachs-Bikes Optima 50. Auch können Zusatzausttatungen wie z.B. eine Blinkanlage, Gepäckträgerhalter oder Beinschutz das Gewicht erhöhen.
Qualitätsunterschiede zur guten alten Hercules-Qualität
Leider muss man sagen, dass die Lackqualität bzw. das Material nicht mehr die Qualität von früheren Hercules Modellen hat.
Auch hier wurde also die Kostenoptimierung vorgenommen, was sich auch optisch an der Entchromung gezeigt hat. Es gibt also hier und da
schon bei wenige Jahre alten Optima 50 Mopeds leichte Anzeichen von Korrosion. Bei sorgfältiger Pflege z.B. durch Nähmaschinen-Öl kann man dieses
Problem jedoch leicht beheben.
Auch der 505er Motor wirkt nicht sehr qulitativ. So ist der Lack sehr dünn und auch leichte Zeichen von Korrosion können auf Zündungsdeckel und an Schrauben auftauchen. Dies soll aber keinesfalls bedeuten, dass das innere des Motors weniger Qualität hat.
Erfahrungen und Eindrücke
Die Optima 50 ist trotz den geschilderten Kritikpunkten bei etwas mehr Pflegeaufwand im Vergleich zu alten Modellen ein gutes und wartungsfreundliches Moped.
Die Höchstgeschwindigkeit stimmt laut GPS mit den Daten in der ABE ein. Tuning ist mit diesem Moped eher schwerig, da z.B. ein Blindrohr am Krümmer montiert ist, der Auslass
stark verkleinert ist und die ISKRA-Zündung nicht mehr als 8000 rpm schafft.
Gerade der Krümmer kann sich unter gewissen Umständen als nerviges Problem durch Klackern und Ruckeln auf das Moped auswirken (mehr dazu hier + Lösung).
Was man evtl. noch bemängeln könnte, das ist die schnelle "Verfettung" im Stand, dass beim Losfahren nach mehreren Minuten Standgas mit Rucklern quittiert wird. Eine normale "Ampelpause" macht also definitv keine Probleme. Ich jedenfalls bin nach dem behobenen "Blindrohr - Stottern", das das Moped nicht schneller macht, mit der Optima 50 vollstens zufrieden und fahre gerne mit dem 2-Gang Moped.
Update am 27.07.2010
Nach ca. 2000 km muss ich dem Artikel hinzufügen, dass sich in dieser Zeit die Abschlussmutter auf dem Lenkkopf während der Fahrt gelöst hat, obwohl die Mutter wie vorgeschrieben mit Drehmoment angezogen wurde. Bei genauer Beobachtung
konnte ich feststellen, dass das Gewinde der Abschlussmutter zerstört war. Die Ursache dabei ist das weiche Gewinde der originalen Mutter. Nachdem ich diese durch eine neue Abschlussmutter vom strebulator Händler bei Ebay verbaut habe, ist diese Stelle unproblematisch.
Auch ist mir während der Fahrt das Motorritzel abgeflogen. Zum Glück gab es hierbei an Mensch und Maschine keine Schäden. Danach habe ich mich wirklich gefragt, wie man ab Werk bzw. der Verkäufer eine solche Stelle nicht ordentlich mit Drehmoment anzieht. Wobei ich diese Stelle bei der Laufleistung von 800 km auch nicht kontrolliert hatte.
Nachdem ich das Ritzel mit richtigem Drehmoment angezogen habe, ist aber auch diese Stelle unproblematisch.
Des Weiteren konnte ich in Mails an mich feststellen, dass die Auspuffhalterung sicherheitshalber "nachgezogen" werden sollte.
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Interessante Links
- Lösung für das Sachs Optima 50 Blindrohr/Staurohr - Stottern
- Technische Dokumente - Betriebsanleitung
- Optima 50 aus 2000 ohne Zusatzausstattung
Artikel und Quellen am 02.01.2010 um 22:10 erstellt.