Moormerland - Edersee | 1000 km Vollgas mit einem Hercules Moped zum Hercules-IG e.V. Jahrestreffen 2010

Prolog

Die Entscheidung für diese Idee wurde bereits Anfang 2010 beschlossen - das Hercules-IG e.V. Jahrestreffen in Vöhl am Edersee (Hessen) sollte per Moped und Gepäck besucht werden. Das Moped, ein Bundeswehrmoped, wurde schließlich zum Beförderungsfahrzeug auserwählt.
Die Grundparameter sind also der Start in Moormerland, die Fahrt zum Ferienzentrum "Albert Schweitzer" am Edersee und wiederum die Rückfahrt nach Moormerland. Diese doch etwas längere Route sollte am 25. Juni 2010 (Fr) beginnen und am 27. Juni 2010 (So) abgefahren sein. Doch was benötigt man alles für eine solche Mopedtour, wie bekomme ich alles auf das "Mofa"-Fahrwerk verstaut und welche Route darf ich befahren?
Die Problemlösung konnte also beginnen...

Das bepackte Mofa-Fahrfestell
Unglaublich was man so alles auf diesem Moped transportieren kann (Aufnahmezeitpunkt kurz vor Beginn der Rückreise).

Vorbereitungen

Zwar hätte ich auch im Ferienzentrum ein bequemes Zimmer belegen können und somit auch noch Reisegepäck einsparen können, doch für mich gehört zu einer mehrtägigen Mopedtour auch der Einsatz von Campingausrüstung, um damit mehr von der Umgebung zu erleben. Bei der Auswahl der Campingartikel zählt lediglich die Funktionalität, wodurch folgendes zum Einsatz kam:

  • Bundeswehrzelt (Version mit erhöhter Wassersäule mit geringem Packmaß)
  • selbstaufblasende Matratze (Packmaß etwas kleiner als das Zelt)
  • ein leichter Schlafsack

Da es für mich die bisher längste Tour sein würde, sollte auch etwas Werkzeug/Ersatzmaterial mitgenommen werden. Für den Fall der Fälle gab es folgende Helfer.

  • 3 spezifische Maulschlüssel + Konusschlüssel
  • Wasserpumpenzange
  • Schraubendreher (Schlitz + Kreuz)
  • Stirnlochschlüssel
  • Polradabzieher
  • Einstelllehre
  • Zündkerzenschlüssel
  • 2x Zündkerzen
  • Ersatzbirnen
  • Zündspule
  • Kontaktsatz
  • Kondensator
  • Gas- und Bremszug
  • Benzinschlauch
  • Flickzeug
  • extra starkes Gewebeklebeband
  • Sekundenkleber
  • Draht
  • Gepäckträgertasche
  • 10x Befestigungsbänder

Jetzt fehlte aber noch eine Moped-taugliche Route zum Edersee. Leider sind die üblichen Routing-Dienstleistungen im Internet nicht in der Lage, Kraftfahrstraßen zu umfahren. Mit diesen Straßen konnte ich mich aber schon etwa auf 360 km für die einfache Strecke einstellen. Ein übliches Auto-Navigationsgerät kam für mich nicht in Frage, da z.B. die Stromversorgung stark limitiert ist.
Durch eine freundliche Erkundigung im NaviBoard GPS Forum kam dann das GARMIN eTrex Vista HCx in den engeren Kreis der Routing-Alternativen. Dieses Navigationsgerät kann durch viele Funktionen überzeugen:

  • gutes und aktuelles Kartenmaterial mit Auto-Routing
  • Kraftfahrstraßen und Autobahnen werden vermieden
  • verständliche Fahranweisungen und sehr gut lesbares Display
  • mit normalen AA-Akkus ist 24h Betrieb kein Problem
  • Track-Abbildung am PC möglich
  • wasserdicht
  • Lenkerbefestigung verfügbar

Trotz des hohen Preises wurde dieses GARMIN-Navi schließlich für die Tour am Moped befestigt. Für die Abbiegungen sollte ich micht also vollständig auf das Navi verlassen können. Es ist aber sinnvoll, wenn man diese Anweisungen auch in Papierform bei sich hat, um eine Notfalllösung schnell einsetzen zu können.
Fast wären die Vorbereitungen abgeschlossen, da habe ich micht einen Tag vor der Abreise noch dazu entschieden, die Schmiermittel beim Moped zu erneuern, was zudem den Komfort verbessern würde. Also Räder ab und Konuslager sowie Gabelrohre neu einfetten. Ansonsten befand sich das Bundeswehrmoped in einem kompromisslos guten Wartungszustand.
Am Abend ging es dann zum Packen der Gepäckträgertasche sowie zu der Befestigung des Camping Materials. Zunächst wurden in der Tasche überhalb des Gepäckträgers alle schweren Teile verstaut und in die Seitentaschen leichtere Gegenstände gepackt. Nach späterer Erkenntnis hätte ich hier aber noch ein paar Optimierungen vornehmen können - dazu dann später mehr. Der Rest des Materials ließ sich aber tadellos fixieren.
Nun war es schon 23:00 und morgen sollte frühzeitig die Tour beginnen.



Die Hinfahrt (in einer Erlebniserzählung)

Es ist 08:00 und der Wecker klingelt. Es müssen nur noch Kleinigkeiten erledigt werden und vor allem muss eine körperliche Stärkung für diesen Tag eingenommen werden. Nachdem dies um 09:00 erledigt ist, kann die Tour beginnen und in letzter Minute wird noch ein Sitzkissen auf den Sattel gezogen, was sich später als sehr vorteilhaft herausstellen wird. Ich habe mir vorgenommen, abgesehen von den Tankpausen und möglichen Komplikationen jeglicher Art, keine weiteren Stopps einzulegen.
Schnell sind auch die ersten 150 km ohne erwähnenswerte Ereignisse gefahren, und die erste Betankung hat einen Benzinverbrauch von 2 Litern pro 100 km ergeben. Aufgrund der hohen Zuladung bis an das zulässige Gesamtgewicht von 150 kg (Leergewicht 42 kg) und des hügeligen Geländes ist dies ein sehr sparsamer Wert, den sich z.B. die China-"Nachbau-"Werke zu Herzen nehmen sollten. Auch die Landschaft ist wunderbar. Besonders in der Umgebung vom Naturpark Dümmer bekommt der Fahrer einen weit-ersichtlichen Blick in die idyllische Landschaft geschenkt. Sobald ich an den Krezungen stehe, wird das Moped mit Fahrer sehr oft belächelt, wobei man von LKW-Fahrern eher freundlich angelächelt wird. Natürlich dürfte ein solcher Anblick in dieser Region mit soviel Gepäck wohl eher selten sein, denn bisher habe ich nicht einmal ein Mofa gesehen. Aber die Belustigung anderer erfreut auch mich.
Nach weiteren 50 km kommt dann der erste richtige Berg in Sicht. Das Wiehengebirge bzw. genauer der Kahle-Wart-Weg bei Obermehnen sollte die erste Bewährungsprobe für den 1,8 PS Eingang-Automatikmotor sein, denn in Ostfriesland gibt es abgesehen von "Deichen" keine "Berge". Auch die Angabe von 9% Steigung lässt die psychische Gespanntheit steigen. Die erste Kurve kann noch mit genügender Geschwindigkeit überwunden werden, doch irgendwann erreiche ich nur noch Schrittgeschwindigkeit. Aber ich habe ja ein MoPED und deshalb unterstütze ich den Motor mit Muskelkraft. Jetzt merke auch ich, welche Leistung dieses Wunderwerk vollbringen muss. Irgendwann lässt die Steigung allmählich nach und der Motor kommt wieder alleine zurecht. Am "Gipfel" angelangt, kommt direkt ein starkes Gefälle. Hier mache ich am Ende einen kurzen Schulterblick und erkenne ein Schild mit der Steigungsangabe von 14% - da freue ich mich schon auf die Rückfahrt, denn laut Werksangabe kann die P1-505 P nur eine Steigung von 13% bewältigen.
Der Optimismus ist zwar etwas geschwächt, vor allem im Vorausblick auf noch evtl. auftauchende starke Steigungen auf den weiteren Kilometern, aber ich muss zugestehen, dass die Landschaft und das neue Fahrgefühl in den Bergen den Optimismus wieder allmählich steigert.
Kurz nach Bielefeld kommt dann auch der erste Bergtunnel bei Oerlinghausen in Sicht. Einen solchen Tunnel hat das Moped noch nie gesehen und deshalb wird die Tunnelstraße mit neuen positiven Eindrücken befahren.
Und es geht weiter auf Straßen mit gerade noch so befahrbarer Steigung. Bei Kilometer 250 in der Nähe von Hövelhof sehe ich dann die Beschilderung für den Ems-Fluss. Ein kleiner Blick über die Straßenbegrenzung und ich sehe das erste Mal die Ems in einer Breite von einem Meter. Den 371 km langen Fluss habe ich damit fast von der Mündung (Emden) bis hier zur Quelle besucht. Für die Rückfahrt nehme ich mir vor, hier einen kurzen Abstecher zu den Emsquellen zu machen. Diese Gelegenheit muss man einfach nutzen.

Dollart Terborg Hatzumer Sand
Im Bereich von Moormerland (Startpunkt) ist die Ems definitiv breiter als ein paar Meter und auch um einiges dreckiger (dank unserer Meyer-Werft).

Ca. 5 Minuten nachdem ich die "Skyline" in Padeborn befahren habe, bemerke ich ein Scheuergeräusch aus dem Heck. Der bisherige routinemäßige Check zum hinteren Gepäck wird nun aber zum Problemfall: die rechte Hälfte der Gepäckträgertasche hat sich angelöst, ist teilweise in die Speichen gekommen und hat den Stoff ca. 10 cm aufgestochen. Dabei ist dann die linke Hälfte der Tasche auf den Auspuff gekommen, und hat dort schöne Schmelzspuren auf dem Endtopf hinterlassen. Ein Andecken an diese Tour brauche ich also nicht mehr zu besorgen. Nach einer kurzen Kontrolle, ob durch das Loch in der Tasche etwas verloren gegangen ist, was nicht der Fall ist, wird die Stelle mit kräftigen Klebeband versorgt und die gelöste Tasche zusätzlich mit einem Riemen gehalten. Nach 30 Minuten ist dieser Zwischenfall aber gelöst und es kann mit ständigen Kontrollblicken weiteregehen.
Nach 300 km kommt dann auch die Aabachtalsperre zum Vorschein. Der Ausblick ist einfach wunderbar. Allerdings wird auch die Steigung in dieser Region vereinzelt wieder so stark, dass ich teilweise kurzzeitig treten muss. Aber Bewegung ist nach solchen Sitzphasen ganz angenehm. Zudem kommt "kurze Zeit" später der Diemelsee, der den Fahrer für alles entschädigt.
Etwa bei Kilometer 370 gibt es dann kurz nach Flechtdorf die nächste Überraschung. Das Navigationsgerät möchte mich über eine gesperrte Strecke schicken. Deshalb folge ich der Umleitung nach Helmscheid, Mühlhausen und Berndorf. Da diese Strecke teilweise sehr steil ist und ich auch wieder etwas Super benötige, soll mich das Navi zunächst zu einer naheliegenden Tankstelle führen. Diese wäre für mich in Korbach, jedoch sind wieder die Straßen gesperrt und die Umleitung führt mich zurück zum Ausgangspunkt. Nach weiteren Hin- und Herfahrten verzweifle an dieser widersprüchlichen Umgehungsbeschilderung und motiviere mich innerlich immer dann, wenn ich die Tretetappen auf dieser Umleitungsstrecke überwinde. Zusätzlich verdunkelt sich der Himmel schon etwas, da die Sonne sich hinter den Bergen versteckt. Auch das Tankproblem hat sich durch dieses unnötige Herumfahren verstärkt. Die nächste Tankstelle befindet sich in nördlicher Richtung, aber dahin möchte ich nicht, da es definitiv vom Ziel wegführt. Schließlich wird eine am Straßenrand eingelegte Trink- und Denkpause eingelegt.
Ich treffe die Entscheidung, dass ich die gesperrte Strecke nach Korbach erkunden werde. Denn ein Moped der Bundeswehr kommt durch jedes Gelände. In der Tat, auf den ersten Metern ist es eine Geländefahrt und an einer neu gebauten Umgehungsstraße wuchte ich das Moped über einen Abgrenzungshügel. Somit befahre ich nun eine nur für mich gebaute neue Umgehungsstraße. Der Weg ist das Ziel und ich bin wieder mit dem Navi synchronisiert. Und ein weiteres Problem löst sich, als ich in Korbach ankomme. Hier gibt es mindestens eine Tankstelle und so wird reichlich Benzin gefasst. Vor allem aber geht es nun weiter in Richtung zum Edersee.
Kurz vor Herzhausen sehe ich dann die ersten Mokicks und grüßende Hände. Auch kommt aus dem Rücken ein netter Herr mit einem KKR und geleitet mich über den besten Weg zum Lagerplatz am Edersee. Nun habe ich es geschafft, das Ziel ist erreicht.

Das bepackte Mofa-Fahrfestell
Eventuell haben sich die beiden BW Maschinen sogar beim Bund schon getroffen. Die Ankunft am Edersee war einfach perfekt.

Das Hercules-IG e.V. Jahrestreffen 2010

Schon bei der Auffahrt zum Gelände wurde man herzlichst begrüßt und einige Gesichter konnten sogar zu bestimmten Namen zugeordnet werden. Die Kontaktaufnahme war also pefekt. Kurz nach der Ankunft wurde dann auch das Bundeswehrmoped in die Zeitgeschichte eingereiht und das Moped abgepackt. Schell wurde das Zelt aufgebaut, da diese Maßnahme in der Nacht erheblich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte.

Ferienzentrum Albert Schweitzer mit Zelten
Wer im Zelt schlief, hatte immer das Moped in seiner direkten Nähe.

Danach gab es noch viele freundliche und aufschlussreiche Gespräche mit den anderen Teilnehmern. Irgendwan um 02:00 am nächsten Tag wurde dann das Zelt aufgesucht und erholsam geschlafen. Am nächsten Morgen wurde dann zunächst der direkte Blick auf den Edersee genossen, nachdem das Zelt geöffnet wurde. Die vom Ferienzentrum bereitgestellte Verpflegung war die ganzen Tage über absolut zufriedenstellend. Auch das Rahmenprogramm am Samstag konnte vollkommen überzeugen. Besonders gut gefallen hat mir auch die geführte Ausfahrt der Fahrzeuge mit kleinem Kennzeichen. Endlich konnte ich ohne Gepäck die Gegend genießen und ich musste nicht einmal den Tretantrieb aktivieren. Das fehlende Gepäck ist für dieses Moped also sehr vorteilhaft. Der Samstag war folglich wunderbar und man konnte eine wunderbare Gegend am und um den Edersee "erfahren" sowie sehr schöne Zweiräder bestaunen. Zudem wurde die Gepäcktasche noch mit Klebeband und etwas Draht versorgt. Wieder wurde diese Tag tief in der Nacht beendet.

Zelten am Edersee
Die gerissene Packtasche musste wegen Qualitätsmängeln mit etwas Draht und Klebeband verstärkt werden. In dieser Arbeitsumgebung ist das aber kein Problem.

Am nächsten Tag wurde der Tag früh angebrochen, um noch das Gepäck zu verstauen und "körperliches Benzin" für den Tag zu tanken. Um ca. 10:00 wurde sich noch verabschiedet und dann sollte es auf den Rückweg gehen.



Die Rückfahrt

Zunächst kann man sich hier den vom Navi aufgezeichneten Weg der Rückreise mit einigen Profilen anschauen. Die Rückfahrt verlief sowohl fahrzeugtechnisch als auch ausrüstungstechnisch ohne Pannen. Diesmal wurde auch die gesperrte Strecke direkt befahren, ohne dabei den Schildbürgern mit ihren Umleitungsschildern zu vertrauen. Da die Route vom Edersee weg die ersten 10 km anders gewählt wurde, bekamm ich hier eine neue längere und vor allem eine Strecke mit hoher Steigung unter die Reifen. Irgendwann kam es dann wie es kommen musste: der Automatikmotor kann die Steigung nicht mehr überwinden und dreht sogar bei Vollgas im Stand nur geringfügig höher, ohne aber vorwärts zu kommen. Also wurde das Moped den langen Weg auf den Berg geschoben und teilweise auch etwas Gas gegeben. Nach gefühlten 5 Minuten kam ich dann oben an und war dank dem prallen Sonnenschein leicht erschöpft. Vergessenes Wasser erschwerte die Situation. Zur Erholung wurde eine kurze Pause eingelegt und ins Navi die nächste Tankstelle eingegeben um etwas Wasser zu besorgen. Gar nicht so einfach in dieser Region mit so wenigen Tankstellen. Aber nach ein paar Kilometern war auch diese Situation gemeistert und reichlich Wasser gekauft.

Das Reisemoped mit Besatzung
Hier befindet sich das Bundeswehrmoped kurz vor der Abreise. Mit Besatzung und Gepäck.

Danach kam es dann noch zu zwei beinahe Unfällen. Zum Ersten gab es einen Trekkerfahrer den ich mit genügend Geschwindigkeit überholen wollte. Da noch ein kleines Kind an der Seite saß und den Blinker nach hinten versteckte, konnte ich erst im letzten Augenblick erkennen, dass dieser nach links abbiegen möchte. Trotzdem ich dies im letzten Moment erkannt habe, war der Fahrer recht wütend auf mich und sah bei sich keine Schuld, auch nachdem ich ihn auf die suboptimalen Blinkgeber aufmerksam gemacht habe. Aber ich war nur froh, dass nichts Schlimmeres passiert war. Zum Zweiten kam eine Situation, bei der ich auf breiter Straße schön ruhig mit 40 km/h fuhr und plötzlich ein lautes Bremsen hörbar war. Da wäre mir doch fast ein Rollerfahrer ins Heck gefahren. Nachdem er sich aber freundlich bei mir entschuldigte, war auch diese Sache erledigt.
Des Weiteren wurden wie geplant die Emsquellen besucht. Dafür bin ich der Beschilderung in einen Waldweg gefolgt und habe hier auch eine kleine Pause eingelegt. Die Umgebung war dafür perfekt.

Pause bei den Emsquellen
Auch Waldwege sind kein Problem für die Upside-down-Gabel.

Als es zum Wiehengebirge ging, brachte micht das Moped bis zum "14% Steigung"-Schild und danach schob ich das Gefährt hinauf. Der Anstieg auf südlicher Seite ist zwar sehr steil, jedoch glücklicherweise nicht sehr lang. Oben angekommen, wurde noch eine kurze Pause gemacht und dann wurde das Moped ohne Motorantrieb nach unten Gefahren. Bei diesem Automatikmotor ist dies ohne Problem möglich.
Nachdem die Uhr so langsam in den Bereich von 16:00 kam, wurden die Straßen immer leerer. Grund dafür war das Länderspiel Deutschland - England. Auch in den Tankstellen waren extra Fernseher aufgestellt, sodass ich auch etwas von diesem erfolgreichen Spiel mitbekommen habe. Zu diesem Zeitpunkt schien es so, als wären die Straßen nur für mich gemacht. Trotzdem war es ein komisches Gefühl durch solch angebliche Geisterstädte und Dörfer zu fahren. Die letzten paar hundert Kilometer waren auch schnell abgespult, obwohl die Müdigkeit teilweise zum Grenzwert kam. Als ich dann feiernde Personen auf den Straßen sah, war mir klar, dass Deutschland das Länderspiel wohl gewonnen hatte. Hierbei achtete ich nun auf die Autokorsos und sah so manche Unfälle bzw. riskante Fahreinlagen. Aber auch dies ging irgendwann fast vollständig zu Ende und schnell waren die letzten Kilometer in der anbrechenden Dunkelheit zurückgelegt.
Um 22:30 kam ich dann nach Hause und konnte mich über diese 12 Stunden-Fahrt erfreuen. Dabei bemerkte ich dann einen leichten Sonnenbrand. Aber die Freude war größer!

Zeirad Sonnenbrand
Das scheint wohl ein typischer Mopedfahrer-Sonnenbrand zu sein.


Fazit

Insgesamt kann ich sagen, dass die Tour sehr viel Spaß gemacht hat, es viele neue Eindrücke gab und auch neue Kontakte geschaffen wurden. Auch bin ich von dem Bundeswehrmoped begeistert. Mit ca. 30 Jahren und 5000 km auf dem Tacho ist bei diesem Moped lediglich eine normale Wartung sowie ein Schmierstoffwechsel nötig, um zuverlässig so eine lange Tour durchzuführen. Hercules- / Sachs-Fahrzeuge sind eben auch heute noch Qualitätswerke.
Für mich wird dies definitiv nicht die letzte Tour auf einem Moped gewesen sein...

Vielen Dank an die Organisatoren des Jahrestreffens und auch an Sascha K., dass er mir ein paar seiner Doku-Bilder zur Verfügung gestellt hat.

Moped bei Nacht
Zwei Tage zuvor begann hier die Tour. Zu diesem Zeitpunkt hat das Moped aber über 1000 km mehr auf dem Tacho.

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Artikel am 10.09.2010 um 16:00 erstellt.